Unsere Geschichte.
Das AufBauWerk
Das AufBauWerk bewegt sich seit sieben Jahrzehnten sehr erfolgreich im Spannungsfeld zwischen einerseits Behinderung, Leistungseinschränkungen und Förderbedarf und andererseits wirtschaftlicher Effizienz und betrieblicher Produktivität.
Während dieser Zeit haben sich die Trainingsinhalte fortlaufend verändert und Methoden und Abläufe kontinuierlich weiterentwickelt. Das Trainingsangebot wurde durch neue Strandorte erweitert, durch innovative Projekte ergänzt und den Veränderungen arbeitsmarktrelevanter Gegebenheiten angepasst.
Das AufBauWerk wurde im Jahre 1953 als "Aufbauwerk der Jugend" gegründet. Durch freiwillige Arbeitseinsätze konnte, im Rahmen eines Beschäftigungsprogrammes für arbeitslose Jugendliche, Bergbauern- und Siedlerhilfe geleistet werden.
Es entstanden auch Werkstätten für "behinderte und sozial gefährdete Jugendliche" sowie die Bewährungshilfe für straffällig gewordene junge Menschen.
Durch den Ausbau einer alten Baracke wurde eine Jugendherberge in Innsbruck eingerichtet, die zugleich als Heim für Berufsschüler:innen diente. Am freiwilligen Arbeitseinsatz nahmen immer mehr junge Menschen aus den europäischen Nachbarländer teil.
Nach dem Krieg war die Zusammenführung Jugendlicher aller Nationen und Konfessionen zu gemeinsamer Arbeit ein Anliegen und ein Programmpunkt in den Statuten des AufBauWerks.
Im Jahre 1956 wurde dem AufBauWerk durch die Tiroler Landesregierung der Auftrag erteilt, für junge alleinstehende ungarische Flüchtlinge eine entsprechende Versorgung, Unterbringung und Ausbildung zu organisieren.
Ebenfalls wurde im Jahre 1956 von der Tiroler Landesregierung beschlossen, dem AufBauWerk Schloss Lengberg in Nikolsdorf (Osttirol) zur Durchführung seiner Aufgaben zu überlassen.
1958/59 konnte mit Hilfe der schwedischen Hilfsorganisation "Rädda Baren" das Schwedenhaus in Innsbruck errichtet werden. Diverse weitere Projekte folgten.
Im Jahre 1969 wurde dem AufBauWerk eine Berechtigung für die Adaptierung des Lachhofs in Volders zugeteilt.
Im Jahre 1981 wurde das Schwedenhaus in Innsbruck mit Hilfe der Tiroler Landesregierung um den Gebäudeteil erweitert, der das heutige Job Training Innsbruck beinhaltet.
1990 wurde in Bad Häring ein Gebäude übernommen, das seitdem als Job Trainingsstandort für Menschen mit Förderbedarf dient.
Im Sommer 1998 wurde die Landwirtschaft Lachhof, ein Nachbargebäude der schon bestehenden Berufsvorbereitung in Volders, übernommen.
2003 gründete das AufBauWerk in Kooperation mit dem Sozialsprengel Telfs das Job Training Telfs.
2005 wurde das Projekt "Betreutes Arbeiten" ,das heutige LernWerk, zur Unterstützung von Lehrlingen initiiert, das vom Sozialministeriumservice finanziert wird.
Von 2008 bis 2010 wurde das Schloss Lengberg generalisiert. Im Rahmen der Renovierung kamen umfangreiche archäologische Funde zutage.
Nachzulesen unter: Fundort | Schloss Lengberg (schloss-lengberg.at)
Das AufBauWerk ist Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft sozialer Dienstleistungsanbieter für Menschen mit Behinderungen, Lernschwierigkeiten und psychischen Erkrankungen in Tirol (argeSodit), die im November 2011 ins Leben gerufen wurde.
Seit 2013 bietet das AufBauWerk gemeinsam mit Innovia GmbH, der Arbeitsassistenz Tirol (Arbas) und dem Dachverband der offenen Jugendarbeit in Tirol (Pojat) das Projekt Jugendcoaching an. Das AufBauWerk zeichnet verantwortlich für die Bezirke Kitzbühel, Kufstein und Lienz.
Das AufBauWerk beauftragte im Frühsommer 2013 das Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck mit der Erforschung seiner Vergangenheit. Die Studie förderte auch Schattenseiten der frühen Jahre, rund um den ersten Geschäftsführer, ans Tageslicht.
60 Jahre nach der offiziellen Gründung hat das AufBauWerk einen extern begleiteten Markenentwicklungsprozess begonnen, um das konkrete Aufgabenfeld weiterhin professionell, auf Augenhöhe und zielführend gestalten zu können.
Zurzeit beschäftigt das AufBauWerk mehr als 100 Dienstnehmer:innen und ca. 70 freie Dienstnehmer:innen.
Im Rahmen des Job Trainings werden rund 130 Trainees an 5 Standorten begleitet, trainiert und geschult.
Im Jahre 2024 übersiedelte das Job Training Telfs nach Imst, um ein zeitgemäßes Berufsvorbereitungsangebot im Tiroler Oberland anbieten zu können.
Quelle: Sabine Pitschneider: Ehemalige Nationalsozialisten im Aufbauwerk der Jugend Tirol 1953–1992, in Zeitgeschichte (Zeitschrift), 42. Jg. H. 3, Mai–Juni, Wien 2015, Schwerpunktheft Jugendfürsorge und Heimerziehung in Österreich
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